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Hailing und seine Geschichte

“Prächtiges Barock und alte Grabsteine” ist ein Artikel über Hailing betitelt, der Anfang der 50er Jahre in einer Heimatzeitschrift abgedruckt wurde. Ein Blick in die Chroniken zeigt uns, dass Hailing ein durchaus geschichtsträchtiger Ort ist, dessen Ursprung wahrscheinlich bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. zurückreicht. Wahrscheinlich ist der Ortsname Hailing vom bajuwarischen Uradelsge- schlecht der Hahilinga mit seinem Stammvater Hahilo (oder auch Hahalo) herrührt, da zusammen mit anderen Geschlechtern damals Altbayern besiedelte und im Donaugebiet ansässig war. Historiker meinen sogar, dass Hailing (früher Hahiling) Stammsitz der Hahilinga war, das sein Gut oder Schloss dort gebaut hatte, wo heute das Gasthaus Sturm steht. Andere Versionen sprechen auch davon, dass die Burg der Hahilinga auf dem sagenhaften Dickerlberg (auch Dickerlesberg) unterhalb Hailings bei Mundlfing thronte, da dies der höchste Punkt im Reißetal ist. Eine Reihe von Sagen weiß über ein im Dickerlberg versunkenes Schloss zu berichten. Sicher ist, dass bereits Römer den fruchtbaren Boden um Hailing bebauten.

Auswirkungen der großen Kriege

Die Auswirkungen der großen Kriege im Mittelalter waren auch in der Hailinger Gegend zu spüren: bereits im 10. Jahrhundert die Ungarneinfälle und vor allem mehr als 500 Jahre später der Landshuter Erbfolgekrieg, in dessen Verlauf, so berichtet der Chronist, Hailing im Jahre 1504 völlig oder wenigstens teilweise niederbrannte. Während des Schwedenkrieges wurde Hailing zwar nicht ver- wüstet, aber von durchziehenden Landsknechten wurde die Kirche mehrmals geplündert. Weiter steht in den Archiven, dass sich während des spanischen Erbfolgekrieges (1704 - 1714) ein Reiterkorps unter General Wolframstorf in Leiblfing, Metting und Hailing aufgehalten habe, nach dessen Abzug österreichische Soldaten plünderten und sengend durch die Gegend zogen. In den großen Kriegen der letzten Jahre floß auch Hailinger Blut. Von 30 Soldaten, die Hailing im Krieg von 1870/71 stellte, kehrten vier nicht mehr zurück. Im ersten Weltkrieg fielen 29 Hailinger oder wurden vermisst, im Zweiten waren es 32. Den wenigsten Gemeidebürgern ist vielleicht noch in Erinnerung, dass beim Kriegerdenkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges, das am Eingang zum Friedhof errichtet wurde, auch ein deutscher Soldat begraben liegt, der in den Wirren vom Frühjahr 1945 bei Hailing erschossen wurde.

Von 840 bis heute

Seit 840 war Hailing Hofmark, die dem Hochstift von Regensburg unterstand (Bischof war zu dieser Zeit Barturich). Vermutlich am 983 hatten die Grafen von Leonsberg (bei Großköllnbach) die Hofmark Hailing zu Lehen. Der Leonsberger, Wernhardt (auch Wanhart) verkaufte sie dann für 35 Pfund Regensburger Pfennige an Jutta von Wiesent, der Äbtissin des Klosters St. Paul. Von dort aus wurde Hailing dann mit einem Amtsmann, dem Ammer besetzt, der es verwaltete. Der Ammer saß auf dem damals ansehnlichsten Hof mitten im Dorf, der seit 1889 im Besitz der Familie Röckl (jetzt Speiseder) ist. Wernhard Amann, Oertl der Veltgüzze, Thürnhueber, Habickthobinger, Diesinger und Rammel sind einige aus der Reihe der Ammer bis 1889. Nach dem Ammer genoss der Hofbauer auf dem Hofgebäu (jetzt Familie Sturm / Prebeck) das größte Ansehen. Auch hir einige Namen: Irlmeier (1358), Lindpekh (1578), Gallecker (1691), Detterböck (1804), Schwiger (1892-1919). Seit jeher prägte die Landwirtschaft das Hailinger Dorfbild. Im Jahre 1832 waren alle 72 Hausnummern in der Gemeinde Bauernhöfe mit einer Gesamt-Ackerfläche von 1836 Tagwerk.

Es gibt in Hailing eine Rehe von noch lebenden Familien, die älter als 150 oder 200 Jahre sind. An der Spitze steht das fast 300 Jahre alte Geschlecht der Eiglsperger (etwa 1680) gefolgt von den Familien Kammermeier (1726), Mittermeier (1772) und Stuhlfelner (1784).

Bedeutende Funde

Schon Römer und Kelten haben in Hailing gesiedelt und die Landschaft kultiviert, aber auch schon unsere Ur- Ur- Einwohner aus der Jahrtausende zurückliegenden Stein- und der späteren Bronzezeit müssen hier gehaust haben. Darauf weisen einige Stein- und Horn- steinwerkzeuge hin, die zwischen 1904 und 1935 in der Hailinger Gegend gefunden wurden. 1913 entdeckte man bei Mundlfing einige Reihengräber sowie letzte Reste von Wohngruben aus der Bronzezeit. Die wohl bekanntesten und auch in Historikerkreisen als nicht unbedeutend geschätzten Hinterlassenschaften sind die sogenannten Römerhügel im Tattenbacher Wald bei Haslau. Eingehende Untersuchungen um die letzte Jahrhundertwende förderten zwar nicht allzuviel zutage, bestätigten aber auch hier die Theorie, dass die Römer ihre im Kampf gefallenen Helden zu verbrennen pflegten und die Asche mit Erde überdeckten. Der größte Hügel ist im übrigen zwei Meter hoch und hat einen mittleren Durchmesser von 14 Metern.

Die Siebenlinge von Stinglhaim

Weltberühmt würde heutzutage sicher die Legende um Brigitha von Stinglhaim erhalten, die in den letzten Jahren 1390/91 zweimal hintereinander Siebenlinge geboren haben soll. Ein noch recht gut erhaltender Epitaph in der Taufkapelle der Hailinger Kirche weist auf dieses Wunder hin. Ein Nachkomme der Stinglhaimerin, Hans Urban Stinglhaimer von Thürnthenning ließ das Denkmal im Jahre 1617 setzen und der geringe zeitliche Abstand von etwa mehr als 200 Jahren bürgt eigentlich dafür, dass sich die Natur mit der Stinglhaimerin tatsächlich diesen Seitensprung erlaubt hat. Immerhin hat es auch schon anderorts in Deutschland Siebenlinge gegeben, wenn auch nicht zweimal hintereinander. Brigitha und ihr zahlreicher Nachwuchs aber haben es geschafft, dass Hailing zumindest den Historikern aus nah und fern ein Begriff geworden ist.